Sandmandala & POWA Meditation
mit Lama Konchok Samten
Buddhistische Mandalas
In allen Kulturen der Welt finden wir ihn immer wieder als wichtiges Symbol. Der Kreis umschließt ein Zentrum, seinen Mittelpunkt. Daher kann der Anblick eines Kreises einen Menschen mental zentrieren. Diese Ausrichtung auf das Wesentliche, wird ganz besonders in Verbindung mit Mandalas, wie sie auch in den buddhistischen Lehren eine wichtige Rolle spielen, deutlich.
Mandalas werden als ein heiliger Ort angesehen, die durch ihre Gegenwart den Betrachter an das Vorhandensein des Heiligen im Universum und in sich selbst erinnern. Im Zusammenhang mit dem buddhistischen Pfad ist der Zweck eines Mandalas, dem allgegenwärtigen Leiden ein Ende zu setzen, eine rechte Sichtweise der Realität zu entwickeln und so Erleuchtung zu verwirklichen. Mandalas werden in tantrischen Meditationen und Initiations-Ritualen verwendet. Der Ort, an dem das Mandala errichtet wird, wird als ein gesegneter Bereich angesehen und soll dadurch allen Wesen Nutzen bringen.
In der buddhistischen Tradition sind Mandalas ein Ausdruck der vollkommen reinen Natur des Geistes und Verkörperung höchster Qualitäten. Achtsamkeit und Konzentration sind während der Arbeit mit den traditionellen Werkzeugen wichtiger Bestandteil des meditativen Prozesses, der zur Entstehung des Mandalas führt. Aber auch für den Betrachter haben bereits das kurze Erblicken und die Beschäftigung mit der tiefen Symbolik dieser Darstellungen unermesslichen Nutzen.
Mandalas sind meist kreisförmige Darstellungen. Verschiedenfarbige Segmente unterschiedlicher Form werden von einem oder mehreren Ringen umschlossen, zusammen mit einer Anzahl von Symbolen und/oder Gottheiten. Die Kreise umschließen sehr häufig eine quadratische Form, den Palast, diese wiederum wird unterteilt in vier Dreiecke, deren Spitzen sich in der Mitte des Palastes berühren. In diesem Zentrum der Gesamtstruktur befindet sich eine Gottheit, die das gesamte Mandala bestimmt, dargesellt als körperhafte Form oder als Symbol.
Dadurch dass je zwei gegenüberliegende Eckpunkte des Quadrats durch eine Linie verbunden werden, entstehen vier gleich große Dreiecke, deren Spitzen sich in der Mitte des Mandalas berühren. Jedes Dreieck fällt mit einer Himmelsrichtung zusammen und weist eine ihm eigene Farbe auf. Normalerweise ist der Ostteil (der auf tibetischen Malereien stets dem Betrachter zugewandt ist) weiß, der Süden gelb, der Westen rot und der Norden grün, während der fünften Himmelsrichtung, der Mitte, die blaue Farbe zugeordnet ist. Die Mitte jeder der vier Außenseiten des Quadrats ist durch eine T-förmige Ausformung unterbrochen. Dabei handelt es sich um Eingangstore, denn das Quadrat im Mandala ist nichts anderes als ein Gebäude, beziehungsweise der Grundriss eines Palastes. Dieser Palast steht auf einem gekreuzten Vajra und wird von mehreren Kreisen eingefasst. Dazu gehören in der Regel ein Flammen-, ein Vajra- sowie ein Lotosblütenkreis.
Die Zahl Fünf stellt in der Mandalasymbolik die weitaus wichtigste Zahl dar. Sie symbolisiert die vier Himmelsrichtungen Ost, Süd, West und Nord sowie als fünfte Richtung die Mitte. Die Fünf steht aber auch für die 5 Aggregate und 5 Elemente, aus denen nach buddhistischer Auffassung ein Wesen besteht. Sie steht ferner mit den 5 Weisheiten Buddhas in Beziehung, die durch je einen der 5 sogenannten Dhyani-Buddhas verkörpert werden.
Wir haben an diesen 4 Tagen die Möglichkeit 4 tibetischen Mönchen in der meditativen Arbeit des Sandmandala Streuens beizuwohnen und am Nachmittag- und Abend Einführung und Praxis in der POWA Meditation zu erhalten.
09.00 – 10.00 Uhr vorbereitende Amithaba Praxis/Rezitation
10.00 – 12.00 Uhr Streuen des Sandmandalas
12.00 - 13.00 Uhr Mittagspause
13.00 – 15.00 Uhr Streuen des Sandmandalas
16.00 – 17.30 Uhr Meditationspraxis
19.00 – 21.00 Uhr Rezitation und Meditationspraxis
Daten
Datum: Do 21.02.2019 - So. 24.02.2019
Beginn: Donnerstag 10.00 Uhr | Ende: Sonntag 16.00 Uhr
Leitung: Lama Konchok Samten
Kosten: freie Teilnahme – Wir bitten um Spenden zur Unterstützung der Reisekosten der Mönche sowie ihren Projekten und dem Kloster Buddhas Weg
Übernachtung und Verpflegung ist dazu zu buchen
Tageweise Teilnahme oder nur Besuch während des Mandala Streuens möglich
Einführung in die POWA Meditation
Im Buddhismus gibt es viele Methoden und Erklärungen, um uns von unseren negativen Geisteskräften zu reinigen und einen befreiten Zustand zu erreichen. Die Lehren des Buddha wurden in verschiedenen Überlieferungen weitergegeben und dabei immer neu verwirklicht, sodass sie noch heute eine lebendige Tradition haben. Im Buddhismus gibt es viele Erklärungen zum Prozess des Sterbens und zu den Erscheinungen im Zustand des Todes.
Darüber hinaus werden Methoden gelehrt, mit denen wir zum Zeitpunkt des Todes unser Bewusstsein in einen befreiten Zustand überführen können. Das Powa ist eine Methode der Vajrayana-Lehren und wird in allen Schulen des tibetischen Buddhismus gelehrt. Es gehört zu den 6 Doktrinen von Naropa. Diese Methode wird als schnelles und wirksames Mittel angewendet, die Befreiung zu erlangen, um allen Wesen helfen zu können. Wenn wir diese Praxis erhalten haben und nach den Anweisungen durchführen, entsteht eine neue Körperöffnung, durch die das Bewusstsein zur Zeit des Todes den Körper verlassen kann, um in einem höheren Bereich wiedergeboren zu werden. Es gibt verschiedene Zeichen, an denen diese Öffnung erkannt werden kann. Durch das Powa werden wir von den negativen Eindrücken befreit und werden nicht mehr in den niederen Bereichen wiedergeboren.
Die Praxis des Powa bereits zu Lebzeiten großen Nutzen, indem sich unser Bewusstsein stabilisiert und klarer wird. Die Motivation zur Dharma-Praxis festigt sich und die Praxis wird intensiver und beständiger.
Zur Vorbereitung der POWA Meditation wird die Amithaba Praxis, Rezitation des Amithaba Mantras geübt.